"Die Religion hat euch gelehrt, daß ihr einen Mittler braucht, um Gott erreichen zu können, wohingegen ihr euch einst selber gelehrt habt, Gott zu erreichen, indem ihr einfach ein Leben in Güte und Wahrheit geführt habt.
Und die Religion hat den Menschen befohlen, Gott zu lieben und zu verehren, wohingegen die Menschen einst Gott liebten und verehrten, weil es unmöglich war, es nicht zu tun!
Wo auch immer die Religion hinkam, hat sie Uneinigkeit geschaffen - was das Gegenteil von Gott ist.
Die Religion hat den Menschen von Gott getrennt, den Menschen vom Menschen, den Mann von der Frau. Manche Religionen sagen sogar dem Mann, daß er über der Frau
steht, während sie zugleich behaupten, daß Gott über dem Mann steht, womit sie die Bühne für die größten Zerrbilder bereitet haben, die einer Hälfte des Menschengeschlechts je aufgehalst wurden.
Ich sage dir dies: Gott steht nicht über dem Mann, und der Mann steht nicht über der Frau - das ist nicht »die natürliche Ordnung der Dinge« -, aber es ist das, was alle, die
Macht hatten (namentlich die Männer), sich als Zustand wünschten, als sie ihre patriarchalischen Religionen ausgestalteten, systematisch die Hälfte aus ihrer endgültigen Version der »heiligen Schriften« herausredigierten und den Rest so verdrehten, daß er in die Gußform ihrer männlich orientierten Modellvorstellung von der Welt paßte.
Die Religion besteht bis auf den heutigen Tag darauf, daß Frauen irgendwie mindere Wesen, irgendwie spirituelle Bürger zweiter Klasse, irgendwie nicht »geeignet« sind,
Gottes Wort zu lehren, Gottes Wort zu predigen oder den Menschen Sakramente zu spenden.
Wie Kinder streitet ihr euch immer noch darüber, welches Geschlecht von mir dazu bestimmt ist, meine Priester zu sein!
Ich sage dir dies: Ihr seid alle Priester und Priesterinnen.
Jede und jeder einzelne von euch.
Es gibt keine Person oder Klasse oder Kaste von Menschen, die »geeigneter« ist, mein Werk zu tun, als eine andere.
Aber so viele eurer Männer sind nicht anders als eure Nationen: vor allem machthungrig. Sie wollen die Macht nicht teilen, sondern nur ausüben. Und sie haben dieselbe Art Gott konstruiert: einen vor allem machthungrigen Gott. Einen Gott, der die Macht nicht teilen will, sondern nur ausüben. Doch ich sage dir dies: Gottes größtes Geschenk ist das Teilen von Gottes Macht.
Ich möchte, daß ihr seid wie ich."
aus: "Gespräche mit Gott", Band 2
#Religion #Spiritualität #Kirche