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#piraha

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1/ Ich schaue ja jedes Jahr mit den Student*innen zu Weihnachten den Film The #Grammar
of Happiness.

youtu.be/5NyB4fIZHeU?si=ougAx2

Ein toller Film über Dan Everett und die #Piraha, ein Volk, das in #Brasilien im Amazonasgebiet lebt. Sie leben dort an einem Fluss und haben Fisch und Wildschweine und Affen. Über Nahrung brauchten sie sich keine Sorgen zu machen.

Doch wer die Nachrichten über die Klimakatastrophe verfolgt hat, wird sich erinnern, dass die Flüsse in Brasilien dieses Jahr extrem wenig Wasser hatten.

Die Happiness trocknet einfach aus, die Fische sterben.

Im Film sieht man, wie die Regierung das Dorf verändert hat. Es gibt Fernsehen, einen Generator. Die Kinder lernen Portugiesisch. Ein Junge sagt zu seinem Vater. Mach Dir keine Sorgen. Ich werde bleiben. Ich kann schon mit dem Bogen schießen.

Der Junge wird früher oder später gehen müssen. Die Glückseligkeit ist vorbei. Wir haben sie zerstört. Die Piraha können nichts dafür. Sie haben nur immer an diesem Fluss gelebt.

Continued thread

3/ Wie in 1/ gesagt: #LinguisticWars. For nothing.

Das Ganze ist eine #Festschrift für Dan Everett. Language Science Press macht aber keine Festschriften. Das hatte ich den Herausgeber*innen auch so gesagt. Festschriften nerven. Sie verursachen viel Arbeit und enthalten merkwürdige Aufsätze einer merkwürdigen Textgattung von zweifelhaftem wissenschaftlichem Wert. (Diese hat natürlich nur tolle Beiträge …) Language Science Press hatte deshalb schon immer die Policy: Ihr könnt ein anständiges Buch machen und das jemandem schenken. Dieses Buch darf nicht Festschrift heißen, denn wir machen keine Festschriften. Das hat nicht so ganz geklappt, so dass es so einige Undercover-Festschriften gibt.

Im aktuellen Fall hat mir Geoff Pullum dann irgendwann einen Link auf eine Workshop-Seite zu Dan Everetts Festschrift-Workshop geschickt. Ich bin fast hintenüber gefallen.

Ich habe das gemacht, was ich immer mache: Absurde Aktion. Ich habe gesagt: Wir machen eine Festschrift. Die erste offizielle und die letzte und ich schreibe was dazu.

Das ist der Artikel:

zenodo.org/records/12665903/fi

Über #Chomsky, den Machtmissbrauch des größten Anarchisten und seiner Kumpels und über Universalien. Das war ja der große Streit mit Everett um das #Pirahã. Chomsky: In allen Sprachen kann man prinzipiell beliebig lange Sätze bilden. Everett: Nee, im Piraha geht das nicht.

An den Universalien hängen ja Chomskys Behauptungen zur Universalgrammatik und angeborenem sprachspezifischen Wissen. Typolog*innen sagen, dass es keine gibt. Nur Tendenzen, für die sich aber andere Erklärungen finden lassen.

Ich habe jetzt ein Universal gefunden. Allerdings auf Text-Ebene: Festschriften erzeugen immer unendlich viel Arbeit. Nach meiner Vermutung gilt das auch für das Piraha. Das erkläre ich in meinem Aufsatz und auch wieso wir nie wieder eine machen und Dan Everett also der einzige Mensch auf diesem Planeten sein wird, der jemals eine offiziele Language Sciene Press-Festschrift bekommen hat.

Also. Lest den Artikel mal. Und schreibt keine Festschriften! Und wenn doch, veröffentlicht die bei #DeGruyter.

Viel Spaß!

1/ Hier, Ihr dürft schon mal gucken. Das ist die Festschrift für Dan Everett. Das ist der Mann, der bei den #Pirahã gelebt hat und ihre Sprache erforscht hat. Wir hatten hier mal über den Film gesprochen. Everett war Missionar, aber die Pirahã haben ihn dann zum Atheisten gemacht.

Everett hatte nach seinen Veröffentlichungen zu Pirahã und Rekursion ein bisschen Stress mit #Chomsky und friends. Wird im Buch ausführlich besprochen. Unter anderem von #Pullum. Die Geschichte ist schon haarstreubend.

Meiner Meinung nach ist diese ganze Geschichte unnötig gewesen. Merge gibt es auch in Chomskyschen Grammatiken für's Pirahã, fertig.

langsci-press.org/catalog/book

langsci-press.orgFrom fieldwork to linguistic theory: A tribute to Dan Everett | Language Science Press